Die Vatikanstadt will sich gegen Drogenhandel engagieren. Das wurde bei der Eröffnung
ihres Gerichtsjahres am Samstag bekannt. Der vatikanische Staatsanwalt Nicola Picardi
denkt über die Einführung einer Anti-Drogenhandel-Gesetzgebung auch in der Vatikanstadt
nach. Bislang gibt es in dieser Hinsicht in der Vatikanstadt eine Gesetzeslücke. Ein
Vatikan-Mitarbeiter, bei dem Kokain entdeckt wurde, sei nur auf der Basis eines Gesetzes
von 1929 verurteilt worden. Das in der Vatikanstadt geltende Recht sehe eine Höchststrafe
von nur sechs Monaten Haft vor. Das ist nach Picardis Ansicht „der Schwere des Delikts
ganz und gar nicht angemessen und entspricht auch nicht der Rechtsprechung in anderen
Ländern“. Picardi bekannte sich zur Justiz-Zusammenarbeit mit anderen Staaten. Diese
Zusammenarbeit müsse der Sicherheit wegen „im Bereich strafrechtlicher Information
und Ermittlung noch viel stärker werden“. Das gelte vor allem mit Blick auf den internationalen
Terrorismus. Die vatikanische Gendarmerie werde bald dem Interpol-Netz beitreten,
kündigte Picardi an.