Papst Benedikt XVI.
hat die jüngsten Anschläge auf Kirchen im Irak verurteilt. Gleichzeitig rief er die
Volksgruppen zum friedlichen Zusammenleben auf. Erstmals haben auch Imame die Anschläge
verurteilt. In einem Telegramm an den Chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly
vom Donnerstag spricht das Kirchenoberhaupt den Opfern der Sprengstoff-Attentate von
Bagdad, Mossul und Kirkuk und ihren Angehörigen seine Solidarität aus. Die Anschläge
richteten sich gegen das ganze irakische Volk. Die Täter sollten der Gewalt abschwören,
„die so viel Leid unter der Zivilbevölkerung ausgelöst hat“. Die Solidarität des Papstes
gelte allen Irakern, nicht nur den Katholiken, heißt es in dem von Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone unterzeichneten Schreiben. Die Entscheidungsträger sollten ihren
Einsatz für friedliche Verhandlungen verstärken und so eine Lösung der Probleme des
Irak finden, die die Rechte aller respektiere.
Die Imame der Moschee im
nordirakischen Kirkuk haben die Anschläge ebenfalls scharf verurteilt. Die vor den
Kirchen explodierten Autobomben schadeten dem Islam selbst und hätten mit Religion
nichts zu tun, erklärten sie während des traditionellen Freitagsgebets. Wie der Pressedienst
Asianews berichtet, lobten die führenden Moslems die wichtige Rolle der chaldäischen
Kirche für den Dialog zwischen den ethnischen und religiösen Gruppen des Landes. Zahlreiche
Moslems statteten indes dem Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, Solidaritätsbesuche
ab. (rv/asianews 11.01.2008 bp)