Das oberste Bundesgericht hat einen Haftbefehl gegen acht frühere Direktoren des US-amerikanischen
Pharmakonzerns Pfizer erlassen. Sie stehen im Verdacht, für den Tod von elf Kindern
mitverantwortlich zu sein, die 1996 im Bundesstaat Kano bei einem Medikamententest
starben. Pfizer soll damals während einer Meningitis-Epidemie in Nigeria ohne Genehmigung
der Behörden ein nicht zugelassenes Antibiotikum namens Trovan an rund 200 Minderjährigen
getestet haben. Elf Kinder waren gestorben, bei anderen war es zu erheblichen Nebenwirkungen
wie Blindheit, Taubheit, Lähmung oder Hirnschäden gekommen. Nigeria besteht auf Strafzahlungen
wegen Verletzung der Menschenrechte in Höhe von bis zu sieben Milliarden US-Dollar.
Pfizer bestreitet die Vorwürfe. Der Einsatz des Medikaments in dem staatlichen Krankenhaus
sei in Übereinstimmung mit der nigerianischen Regierung und internationalem Recht
erfolgt, erklärte der weltgrößte Pharmakonzern. (pm/nad/apotheke-adhoc.de 11.01.2008
gs)