2008-01-11 18:39:18

Italien: Die Anima feiert


RealAudioMP3 Die österreichisch-deutsche Nationalstiftung „Santa Maria dell`Anima“ in Rom beging an diesem Sonntag den Abschluss der Restaurierungsarbeiten in ihrem Priesterkolleg und in der Kirche. Dazu zelebrierte der deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes vor mehreren tausend Gästen einen Festgottesdienst. Unter den Konzelebranten waren der Grazer Bischof Egon Kapellari und der designierte Rektor der „Anima“, Franz Xaver Brandmayr, der sein Amt am 25. Januar offiziell übernehmen wird.

 
„Das ist eine ganz große Erleichterung und eine ganz große Freude, das Kolleg ist fertig renoviert in einer unglaublichen Zeit von etwas mehr als zweieinhalb Jahren. Hier hat Johann Hörist und in seiner Nachfolge und mit seiner Energie Gerhard Hörting Enormes geleistet. Das Kolleg ist ein Schmuckstück jetzt, es war immer ein faszinierendes Haus in seiner verwinkelten Struktur, aber jetzt ist es wunderbar hergerichtet. Die Kirche hat eine neue Beleuchtung bekommen, es ist der Hochaltar restauriert mit dem wunderbaren Gemälde von Giulio Romano, die Kirche leuchtet und strahlt.“

Die "Anima" liegt wenige Schritte von der Piazza Navona mitten im historischen Zentrum Roms. Die Anfänge der Stiftung liegen rund 600 Jahre zurück. Auf den neuen Rektor warten weitere Renovierungsarbeiten an der historischen Bausubstanz der Liegenschaften. Brandmayr sieht seiner verwalterischen Aufgabe mit Zuversicht entgegen.

 
„Das sind Dinge, die man mit kluger, wirtschaftlicher Hand angehen wird und die im Sinn der Nachhaltigkeit, die das kirchliche Vermögensdenken immer bestimmt hat, voranschreiten. Es geht im kirchlichen Bereich ja nicht darum, möglichst großen Profit in möglichst kurzer Zeit aus etwas herauszuschlagen, sondern langfristig eine Institution zu sichern. Ich sage immer, 600 Jahre liegen hinter uns, und mein Handeln soll dazu beitragen, dass weitere 600 Jahre zumindest nicht behindert werden…!“

 
Zur Zeit wohnen im Priesterkolleg der „Anima“ 16 Priester, die an verschiedenen römischen Universitäten Studien absolvieren. Sie sollen ein „Gespür für Rom bekommen“ und ein Bindeglied zwischen ihren Diözesen und dem Vatikan werden, wünscht sich Brandmayr. Auch für die deutschsprachige katholische Gemeinde, die er betreuen wird, hat der designierte Rektor klare Vorstellungen:

 
„Für die, die hier leben, soll es eine wirkliche geistliche Heimat sein. Auch gerade im Sinn dieser Verbindung Roms mit den verschiedenen Diözesen und umgekehrt – das möge auch die prägen, die hier sind. Es soll keine Nationalgemeinde sein, die sich absondert, sondern Menschen, die hier in Rom auch alles ausschöpfen, was diese Stadt in wunderbarer Weise bietet, auch was sie manchmal an Belastungen bietet! Auch das kenne ich aus der Zeit, wo ich im Studium hier war – und die Verbindung mit dem heimatlich geprägten Glauben und Glaubensformen. Das soll sich hier zusammenfinden.“

 
Franz-Xaver Brandmayr wurde am 11. März 1956 in Wels geboen. Er besuchte das Jesuiteninternat am Freinberg in Linz und studierte zunächst in Wien Rechtswissenschaften. Nach dem Gerichtsjahr 1979 trat Brandmayr in den Jesuitenorden ein. Anschließend studierte er Philosophie und Theologie in München und Rom. 1986 wurde er in Wien von Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Neben seinem Lizenziatsstudium des Kanonischen Rechts in Rom war er als Seelsorger tätig, ab 1993 in Wien. Im gleichen Jahr 1993 verließ er auch den Jesuitenorden. Er wurde als Kaplan in der Pfarre St. Gertrud in Wien-Währing und als Richter am Wiener Diözesan- und Metropolitangericht tätig.
(rv/kap 12.01.2008 gs)







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