Zehn Tage lang reist
US-Präsident George W. Bush durch den Nahen Osten. Der Besuch beginnt an diesem Mittwoch
unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen in Jerusalem. Francis Rooney, der scheidende
Botschafter der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl, zieht eine Verbindungslinie
zwischen Bushs Nahost-Besuch und der Papstrede an die Diplomaten vom Montag. Seiner
Einschätzung nach zollte Benedikt XVI. den USA Anerkennung für deren Nahost-Politik.
In der Tat hat der Papst die Friedenskonferenz von Annapolis, die Bush vor sechs Wochen
einberufen hatte, in seiner Rede lobend erwähnt.
„Benedikt benannte und
würdigte die Anstrengungen von Annapolis, denn unser Ansatz dort war es, auf Parteilichkeit
und Einseitigkeit zu verzichten. Der Papst rief in seiner Ansprache zu einer überparteilichen
Lösung des Nahostkonflikts auf, eine Lösung also, die die legitimen Rechte von allen
Parteien berücksichtigt. Das ist schön zu hören - und das geht Hand in Hand mit dem,
was wir in Annapolis erreichen wollten.
In Annapolis
hatten Israelis und Palästinenser sich auf eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen
nach sieben Jahren des Stillstands geeinigt. Bis Ende 2008 wollen sie ein Friedensabkommen
schließen. „Die USA hatten zu dem Nahost-Friedenstreffen ja ausdrücklich
auch den Heiligen Stuhl eingeladen, aber auch viele Länder, die in der Vergangenheit
immer Bedenken hatten, an ähnlichen Treffen teilzunehmen. Übereinstimmung zwischen
den USA und dem Vatikan besteht auch darin, dass die Palästinenser einen eigenen Staat
brauchen, der aber gleichzeitig den Frieden und die Sicherheit Israels nicht bedroht.
“ (rv 09.01.2008 gs)