2008-01-09 13:07:54

USA: "Todesstrafe bleibt ein Problem"


RealAudioMP3 Immer mehr Länder schaffen die Todesstrafe ab, zuletzt beschloss Usbekistan, nur noch zu lebenslangen Haftstrafen zu verurteilen. Zu den Staaten, die immer noch mutmaßliche Straftäter töten lassen, gehören die Vereinigten Staaten von Amerika. Seit September gilt dort allerdings ein Exekutionsstopp. Der Grund: Zwei Todeskandidaten hatten gegen die Giftspritze geklagt. Bei dieser Hinrichtungsmethode war es immer wieder zu Komplikationen gekommen.
Mario Marazziti ist Sprecher der katholischen Laienbewegung Sant’Egidio. Er weist darauf hin, dass es bei den Verhandlungen des „Supreme Court“ leider nicht um das „Ob“, sondern nur um das „Wie“ der Todesstrafe geht. Trotzdem könnte die Diskussion mehr in Bewegung bringen:

„Denn in Wirklichkeit gibt es einen Stimmungswandel in den USA, den man an folgenden Tatsachen ablesen kann: In New Jersey ist die Todesstrafe abgeschafft worden und Maryland wird sich dem in den kommenden Monaten anschließen.“

Papst Benedikt hatte am Montag in seiner Ansprache an die Diplomaten erneut die weltweite Ächtung der Todesstrafe gefordert. Dazu Marazziti:

„Die Worte des Papstes stellen eine wichtige Unterstützung für unsere Kampagne dar. Sie sind ein Appell an uns, für das Leben zu kämpfen, vom Beginn bis zum seinem Ende. Ich sehe darin auch eine wichtige Anregung für Europa. Denn in Europa herrscht ein Paradox: Das deutliche „Nein“ zur Todesstrafe spricht eigentlich für eine hohe Achtung des Lebens. Aber eine geringe Achtung des Lebens kommt in der Abtreibungspolitik zum Ausdruck.“

Sant’Egidio versucht mit einer Kampagne gegen die Todesstrafe die amerikanische Gesellschaft zu sensibilisieren. Mehr Information unter www.santegidio.de

(rv 09.01.2008 mc)







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