Kenia ist nach den
Ausschreitungen im Zug der Präsidentenwahl um Schadensbegrenzung bemüht. Staatschef
Kibaki sieht Kenia „nicht in einer Krise“ – das zumindest sagte er dem Präsidenten
der Afrikanischen Union, John Kufuor, der in einer Vermittlungsmission nach Nairobi
gekommen war. Dabei signalisierte Kibaki seine Bereitschaft, mit Oppositionsführer
Odinga zu sprechen. Viele halten das für den einzig gangbaren Weg, wie der Direktor
des „Jesuit Hakimani Centre“ in Nairobi, Pater Elias Omondi:
"Die Aufnahme
von Vermittlungsgesprächen ist ein bedeutender erster Schritt und ein erstes Zeichen
der Hoffnung. Der zweite Schritt, den wir erwarten, ist eine – zumindest provisorische
– politische Neuordnung. Danach muss es aber auch zu einer dauerhaften Neuordnung,
zu einer tief greifenden Strukturveränderung im Land kommen, damit wir nach den nächsten
Wahlen in fünf Jahren nicht wieder vor denselben Problemen stehen."
Der
Jesuit macht besonders auf die ethnischen Konflikte in Kenia aufmerksam. Diese seien
„ein ungelöstes historisches Problem“, die Ausschreitungen nach der Wahl hätten sich
an ethnischen Fragen neu entzündet, erklärt Pater Omondi:
"Es ist meine
Hoffnung, dass wir weiter blicken als nur auf die kurzfristige Lösung der politischen
Probleme. Man muss die Dinge im Auge behalten, die das kenianische Volk wirklich bewegen.
Wir möchten nicht in eine Situation ethnischer Spaltung geraten. Denn wenn wir beginnen,
eine ethnische Gruppe aus einer bestimmten Region auszugrenzen, dann hat das Folgen
für das ganze Land." (rv/afp 09.01.08 ag)