2008-01-09 14:09:02

Irak: Ministerpräsident lädt Papst ein


Staatschef Nuri al-Maliki hat Papst Benedikt XVI. in den Irak eingeladen. Das berichtete die katholischen Agentur Asianews. Der Präsident kündigte außerdem nach den jüngsten Bombenanschlägen auf Kirchen verstärkten Schutz für die christliche Minderheit an. „Christen und Muslime kämpfen gemeinsam gegen Terroristen“, so al-Maliki bei einer Begegnung mit dem Apostolischen Nuntius in Bagdad, Francis Assisi Chullikatt.
Nuntius Chullikatt hatte sich im Gespräch mit der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR empört über die jüngsten Anschläge auf Kirchen und Klöster in Bagdad und Mossul gezeigt. Besonders sorge ihn die Tatsache, dass hinter den Attentaten offensichtlich ein "koordinierter Plan" steckte, sagte der indische Vatikandiplomat. Die Täter hätten es auf zwei außerordentlich wichtige Kirchen abgesehen gehabt: In der Mar-Girgis-Kirche in Bagdad habe der chaldäische Patriarch, Kardinal Emmanuel III. Delly, die festliche Messe zum Epiphaniefest zelebriert, in der Mar-Bulos-Kirche im Stadtzentrum von Mossul residiere aus Sicherheitsgründen der Bischof. Wenn die Anschläge etwas früher stattgefunden hätten, wäre es zu einem furchtbaren Blutbad gekommen, weil die Gotteshäuser voll von Gläubigen waren. Es sei schwer zu sagen, welche "Botschaft" die Terroristen mit den Anschlägen vermitteln wollten, betonte der Nuntius. Jedenfalls hätten sie klargemacht, dass sie jederzeit zuschlagen können.
Bis zum Beginn des Irak-Kriegs im März 2003 stellten die Christen mit bis zu 800.000 Gläubigen vier Prozent der Bevölkerung. Etwa 50 Prozent von ihnen gehörten der mit Rom unierten chaldäischen Kirche an. Die Hälfte der Chaldäer flüchtete Schätzungen zufolge nach Anschlägen und Entführungen ins Ausland.

(diverse 09.01.2008 mc)









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