Taiwan sieht sich
nicht als Hindernis für den Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik
China. Das sagt der Botschafter von Taiwan beim Heiligen Stuhl, Tou Chou-seng, im
Interview von Radio Vatikan. Tou war am Montag als einer der Gesandten aus 178 Ländern,
mit denen der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen unterhält, beim Neujahrsempfang
mit dem Papst. Benedikt XVI. sprach zwar weder über Taiwan noch über die Volksrepublik
China, doch die Rede an die Botschafter beinhalte wichtige Punkte für den Dialog,
so Botschafter Tou.
„Die Taiwaner interessieren sich sehr für die Entwicklung
der Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China. Ich möchte
betonen, dass Taiwan kein Hindernis für eine bessere Beziehung zwischen dem Heiligen
Stuhl und der Volksrepublik China darstellt. Im Gegenteil, unser Land ist ein gutes
Beispiel für die Volksrepublik und insbesondere für die Pekinger Regierung, dass der
Katholizismus keine Bedrohung ist, wenn die Kirche die frohe Botschaft und insbesondere
die Botschaft der Liebe verkündet.“
Die katholische Kirche habe eine bedeutende
Rolle in Asien, betont Taiwans Botschafter Tou Chou-seng.
„Die Menschen
in Südostasien würdigen sehr den Einsatz der Katholiken. Insbesondere im Bildungswesen
ist die katholische Kirche sehr stark. Beispielsweise haben wir in Taiwan drei katholische
Universitäten und mehr als 50 katholische Gymnasien. Sie zählen zu den Top-Bildungsstätten.
Deshalb sind katholische Einrichtungen bei der Bevölkerung sehr beliebt.“