Im Müllchaos der Region
Kampanien greift nun die italienische Armee ein. Auf Anordnung von Ministerpräsident
Romano Prodi haben Soldaten damit begonnen, den stinkenden Unrat vor Schulen abzutransportieren.
Die Aktion soll die drohende Schließung zahlreicher Schulen in und um Neapel verhindern.
Auch die deutschsprachige Gemeinde in der süditalienischen Metropole ist vom
Abfallchaos betroffen. Der katholische Pfarrer Wilhelm Vollmer muss „seine“ Kirche
vor Müllablagerungen verteidigen.
„Unser Gotteshaus ist im Moment noch verschont
geblieben. Doch bei einer Besichtigung an diesem Dienstag in der Stadt habe ich gemerkt,
dass in anderen Strassen der Müll sich zumindest seit Montag türmt. Wir hätten den
Müll auch direkt vor der Nase, da wir einen Müllcontainer direkt vor dem Kircheingang
haben. Aber wir versuchen alles Mögliche dagegen zu tun. Wenn der Container überfüllt
wäre, würden die Leute den Müll sogar auf den Treppenstufen der Kirche stellen. Doch
wir haben ihnen das untersagt.“
Der Müll wird in der Zweimillionenstadt
Neapel seit dem 21. Dezember nicht mehr abtransportiert, weil die Deponien in der
Umgebung überfüllt sind. Auf rund 100.000 Tonnen schätzen lokale Medien die Müllberge,
die sich inzwischen auf den Straßen und Plätzen angesammelt haben. Teilweise hatten
Anwohner begonnen, die Müllhaufen an Ort und Stelle zu verbrennen, was Angst vor giftigen
Abgasen ausgelöst hatte. (rv/domradio 08.01.2008 mg)