Am Sonntag hat eine
ganze Anschlagsserie gegen christliche Stätten den Irak erschüttert. So wurde u.a.
in Bagdad die chaldäische Georgskirche im Ghadir-Viertel Ziel eines terroristischen
Angriffs. Hier hatte der chaldäische Patriarch, Kardinal Emmanuel III. Delly, wenige
Stunden zuvor noch einen Gottesdienst gefeiert. Der Patriarch zeigte sich gegenüber
Radio Vatikan erleichtert, dass keine Todesopfer zu beklagen sind.
„Die
Anschlagsziele waren Orte des Friedens, der Ruhe und des Gebets. Die Attentäter wollen
vielleicht der Regierung sagen, dass es noch keinen Frieden gibt. Sie wollen die Aufmerksamkeit
des Westens auf sich lenken, denn niemand hat davon gesprochen, als sie Moscheen angegriffen
hatten. Es geht also darum, dem Westen zu verdeutlichen, dass es im Irak noch lange
keinen Frieden gibt und sich die Lage keineswegs beruhigt hat.“
Der Patriarch
erhofft eine bleibende Befriedung des Landes.
„Uns bleibt nur, den Herrn
zu bitten, uns Einheit Frieden zu schenken. Das ist die Pflicht eines jeden von uns.
Um Frieden zu bitten - anderes können wir nicht tun.“
Auch der Apostolische
Nuntius in Bagdad sprach von einer gezielten Anschlagserie auf christliche Einrichtungen.
Betroffen sind neben der Georgskirche in Bagdad eine griechisch-melkitische Kirche
und ein Schwesternkonvent in Zaafraniya. Ziel der Anschläge in Mossul waren die chaldäische
Pauluskirche im Norden der Stadt – eine Autobombe zerstörte eine Umgebungsmauer und
die Fenster – der Eingang eines von Schwestern geführten Waisenhauses in Alnoor und
der Dominikanerinnenkonvent von Aljadida im Stadtzentrum. (rv / afp 06.01.2008
mc)