Fürst Hans-Adam von Liechtenstein hat sich für ein friedliches Zusammenleben von Christen
und Moslems ausgesprochen. Es sei „kein Problem, wenn auf der einen Seite die Kirchenglocken
läuten und man auf der anderen Seite den Muezzin rufen hört“, sagte der Erbprinz in
einem Interview mit Radio L (Liechtenstein). Zur Debatte über die Entflechtung von
Kirche und Staat in Liechtenstein sagte er, die staatlichen Organe sollten „nicht
unnütz ihre Kapazitäten mit kirchlichen Fragen verschwenden“, sondern sich mit ihren
Kernaufgaben beschäftigen. „Auch der Kirche täte es gut, wenn sie ihre gesamte Aufmerksamkeit
ihren eigentlichen Aufgaben wie der Seelsorge widmen könnte.“ Die Gemeindevorsteher
hatten sich im Oktober auf zwölf Grundsätze für die Verhandlungen mit dem Erzbistum
Vaduz geeinigt. Demzufolge sind die elf Gemeinden bereit, die Pfarrkirchen gegen Tausch
an die römisch-katholische Kirche abzutreten oder sie ihnen zur Nutzung zu überlassen.
Im Gegenzug hätte die Kirche künftig sämtliche Bau- und Unterhaltskosten zu tragen.
Auch das Kirchenpersonal und der Religionsunterricht soll allein Sache der katholischen
Kirche sein. (kipa/liechtensteiner vaterland 05.01.2008 mg)