2008-01-05 14:20:27

D: Kontroverse um Babyklappen


RealAudioMP3 Nach dem Tod von zwei Babys in Hannover und Karlsruhe im Umkreis von Babyklappen hält die Kontroverse um diese Einrichtungen an. Kirchenvertreter unterstützten am Freitag die Beibehaltung anonymer Angebote für schwangere Mütter. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann verteidigte das Modell gegen Kritik, Babyklappen könnten zum "Entsorgen" der Kinder verführen.
Auch Eva Winkler-Jansen vom Sozialdienst Katholischer Frauen Köln spricht sich im Domradio-Interview für die Fortführung des bestehenden Systems aus.

„Es ist eine Art von Unterstützung für Mutter und Kind. Es handelt sich aber nicht um eine Möglichkeit, die wir bewerben können und wollen. Wir sagen vielmehr, dass die Babyklappe die letzte Lösung sein muss. Sie richtet sich an Mütter, die vorab die vielen Hilfen, die es gibt, nicht annehmen konnten. Wir haben von den acht Babys, die in Babyklappen gestellt wurden, vier Mütter erreicht. Diese haben sich zum Teil selber bei uns gemeldet. Sie sagten uns, dass sie nicht in der Lage gewesen wären, eine andere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Daher macht es Sinn, diese Babyklappen zusätzlich zu allen anderen Hilfsmassnahmen anzubieten, damit die Kinder eine Zukunft haben.“

Der Sozialdienst Katholischer Frauen ist Träger von neun Babyklappen, hat aber seit 2003 nach eigenen Angaben keine neuen Einrichtungen dieser Art mehr eröffnet. In elf weiteren Projekten ist der Sozialdienst als Partner beteiligt. Bundesweit gibt es rund 80 Stellen, an denen Mütter unerkannt ihre neugeborenen Kinder ablegen können.

„Die Zahl der Abtreibungen ist in den vergangenen Jahren nicht zurückgegangen. Wir haben aber acht Babys in sieben Jahren empfangen. Diese Kinder sind ohne Hilfe von Medizinern auf die Welt gekommen und notdürftig abgebunden. Bei uns kamen sie dann wenig versorgt an. Was ich aber von diesen beiden schrecklichen Fällen in Karlsruhe und Hannover gehört habe, ist, dass das Babyfenster gar nicht zum Einsatz gekommen ist. Vielmehr waren die beiden Babys schon vorher gestorben und wurden tot in das Fenster gelegt.“

(domradio/rv 05.01.2008 mg)









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