In der Politik des Landes ist eine Debatte über die Abtreibung ausgebrochen. Der Senator
und Präsident der christdemokratischen Union, Rocco Buttiglione, stellte ein Fünf-Punkte-Programm
für ein Moratorium zur Abtreibung vor. Darin fordert er ein Abtreibungsverbot nach
der 20. Schwangerschaftswoche. Auch sollten künftig alle abgetriebene Föten einer
Autopsie unterzogen werden und die Abtreibungsstatistiken im Parlament regelmäßig
diskutiert werden. Buttiglione schlägt auch vor, die Hilfsmassnahmen für Mütter in
Not zu verbessern und Informationskampagnen gegen Abtreibungen zu fördern. Die
Novellierung des seit 30 Jahren geltenden Gesetzes zum Schwangerschaftsabbruch sei
absolut notwendig, pflichtete der römische Generalvikar Kardinal Camillo Ruini bei.
Auch der Vatikan werde sich für ein weltweites Moratorium der Abtreibungen einsetzen,
sagte Ruini. In Italien gilt seit 1978 eine Fristenregelung. 1981 bestätigte ein
Referendum mit 68 Prozent Ja-Stimmen die Gesetzesrevision. (ansa 04.01.2008 mg)