Eine kirchliche Reformgruppe hat den Bischof von Chur dazu aufgefordert, das Verbot
der Laienpredigt zurückzunehmen, das dieser vor Weihnachten angekündigt hatte. Gott
sei nicht Mensch geworden, „um einigen zölibatären Männern eine Vorrangstellung unter
den Menschen zu geben“, heißt es in dem Schreiben der Kerngruppe des „Luzerner Manifestes“
an Bischof Vitus Huonder, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Unterzeichner
appellieren an die Solidarität des Bischofs mit der katholischen Kirche in anderen
Regionen der Schweiz, wo zunehmend Laientheologinnen und Laientheologen die Seelsorge
aufrechterhalten. Im Oktober 2006 haben 112 Mitglieder katholischer Verbände, Vereine
und Behörden in Luzern bei einer Tagung das so genannte „Luzerner Manifest für eine
geschwisterliche Kirche“ unterzeichnet. Das Dokument will Kirchgemeinden unter anderem
dazu ermutigen, ihre Verantwortung dem Evangelium gegenüber sowie ihr „Recht zur Umsetzung
der Gleichberechtigung in der Kirche“ wahrzunehmen. (kipa 03.01.2008 mc)