Die Erziehung von
Kindern ist Aufgabe der Eltern, nicht des Staates. Daran hat der Kölner Weihbischof
Rainer Woelki erinnert. Bei einer Messe im Kölner Dom meinte er an diesem Sonntag,
der Staat dürfe sich nicht zuviel Macht im Bereich der Kindererziehung anmaßen.
„Keine
noch so professionelle Betreuung kann die mütterliche und väterliche Liebe ersetzen.
Gerade hier erleben wir aber gegenwärtig einen der tiefgreifendsten gesellschaftspolitischen
Paradigmenwechsel. Nicht mehr das Kind steht als Kind im Mittelpunkt, sondern die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern auf der einen Seite, auf der anderen
Seite in diesen von Pisa-Studien und anderen Rankings beeinflussten Zeiten die vermeintliche
Notwendigkeit, das Kind so früh wie möglich professionell zu fördern. Die Kindheit
wird mittlerweile immer weiter aus der Familie ausgelagert und institutionalisiert.
Wo ist eigentlich die Kindheit als Recht des Kindes, Kind zu sein, geblieben?“
Auch
Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat die Politiker zu einem besseren Schutz von Familien
und Kindern aufgerufen. „Die Kindheit programmiert unser Leben“, sagte er an diesem
Sonntag im Paderborner Dom bei einer Feier zu seiner Kardinalserhebung. Cordes betonte,
Kinder sollten möglichst im Kreis derer bleiben, die ihnen von Natur aus liebend
zugetan seien. Das möge eine Binsenweisheit sein. Aber „dubioses Parteienkalkül und
seine Agitatoren leugnen diese Erfahrung und zwingen dazu, das Selbstverständliche
wieder laut zu verteidigen“.