Der ewige Krisenherd
im Osten der Demokratischen Republik Kongo bereitet akut Schwierigkeiten. Anhaltende
Gefechte in der Region Nordkivu haben eine Flüchtlingswelle nach Südkivu ausgelöst,
berichtet an diesem Freitag das Internationale Komitee des Roten Kreuzes. „Die Lage
ist kritisch“, sagte uns Patrick Walder, der eine internationale Delegation des Hilfswerkes
in Südkivu leitet.
„Wir schätzen, dass in den vergangenen Tagen 3.000 Familien
hier angekommen sind, das heißt mindestens 15.000 Personen. Viele von diesen Flüchtlingen
befinden sich in sehr kritischem Zustand. Wir stellen fest, dass es zum ersten Mal
wieder Camps gibt, also nicht organisierte Lager, wo Leute mehr oder weniger draußen
campieren und nach Hilfe verlangen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat
heute zwei Verteilungen von Hilfsgütern gemacht für mehr als 600 Familien.“
Unter
den Flüchtlingen sind nach Angaben des Hilfswerks viele Kinder, Kranke und schwangere
Frauen. Viele sind von systematischen Vergewaltigungen traumatisiert, die in dem Konflikt
in Nordkivu mehr und mehr zu einer strategischen Kriegswaffe werden. (rv 28.12.2007
gs)