2007-12-27 13:34:29

Kenia: Bischöfe setzten Wahlen in Gang


RealAudioMP3 Unter der Aufsicht von rund 30.000 ausländischen und einheimischen Wahlbeobachtern wählt Kenia an diesem Donnerstag einen neuen Präsidenten. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem 76-jährigen Amtsinhaber Mwai Kibaki und dem 62-jährigen Oppositionspolitiker Raila Odinga erwartet. Beide Politiker stellten den Kampf gegen die weit verbreitete Korruption in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfs.
Dass es überhaupt zu den Wahlen kam, ist auch der katholischen Kirche zu verdanken. Das bestätigt der Kenia-Experte Abel Kouvouama von der französischen Pau-Universität.
„Vor allem die Rolle der Bischofskonferenz ist nicht zu unterschätzen. Zusammen mit anderen Religionsführern des Landes haben die kenianischen Oberhirten diese Wahlen überhaupt in Gang gesetzt. Selbstverständlich gab es auch Druck von den Vereinten Nationen. Was die Gewaltakte betrifft, so muss man sagen, dass sie durch die sozialen Ungerechtigkeiten verursacht ist. Es gibt so krasse Unterschiede zwischen Arm und Reich. Die ethnische Zugehörigkeit ist da nur ein Deckmantel, um ungestört Gewalt ausüben zu können.“
Kurz vor den Wahlen hatte die Bischofskonferenz des Landes in einem Hirtenbrief für Frieden aufgerufen. Mit Erfolg, sagt Kouvouama:
„Es ist eine Tatsache, dass der Friedensappell der katholischen Kirche vor den Wahlen ein positives Zeichen war und das Organisieren der Wahlen gefördert hat. Doch kein Bischof hat sich für den einen oder anderen Kandidaten ausgesprochen. Denn die Oberhirten sehen sich vielmehr als neutraler Vermittler.“
Beobachter sprechen inzwischen von ersten Unregelmäßigkeiten. So wurde etwa der Herausforderer Raila Odinga von der Oppositionsbewegung ODM in seinem Wahllokal zunächst abgewiesen, weil er nicht im Wählerverzeichnis stand. Odinga kündigte daraufhin an, sich bei der Wahlkommission beschweren zu wollen.
(rv/ap 27.12.2007 mg)








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