2007-12-23 12:39:33

D: Neuer Papst-Botschafter sieht sich als Vermittler


RealAudioMP3 Der neue Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, sieht sich als Vermittler zwischen dem Vatikan und Deutschland. Die Verantwortung sei umso größer, da der Papst ein Deutscher sei, erklärte Perisset am Sonntag im Interview der Woche des „Deutschlandfunk“ in Köln.

“Der Nuntius ist, wie jeder Botschafter, eine Brücke zwischen seiner Regierung und dem Land, wohin er gesandt ist. Und für mich, weil der Papst Deutscher ist, ist das eine größere Verantwortung. Und deshalb: Die Erwartung, die ich habe, ist, dass ich wirklich die Meinung des Papstes immer mehr gelten lasse und dass ich eben in Rom die heutigen Erwartungen Deutschlands auch gelten lasse.“

Der in der Schweiz geborene Périsset, der zuvor Nuntius in Rumänien und Moldawien war, sieht seine Erfahrungen mit der orthodoxen Kirche in diesen Ländern als hilfreich an für das Verständnis der beiden christlichen Konfessionen in Deutschland.

„Niemand kann sagen, ich habe die ganze Wahrheit und die anderen haben nichts. Nein, ich suche, dass meine Wahrheit auch bei den anderen angenommen wird, dass wir zusammenfinden und dass wir alle zur tieferen Wahrheit gelangen. Und die Orthodoxen habe eben seit Jahrhunderten gewisse Werte behalten, ich würde sagen, mehr im Leben als in den Ideen. Und das ist für heute sehr wichtig.”

Mit Blick auf den ökumenischen Dialog meinte der Nuntius, seine Aufgabe sei es, die Richtlinien aus Rom gelten zu lassen. Und wie?

„Indem ich Verständnis dafür schaffe, als Vermittler hier und da etwas öffne, was man vielleicht im ersten Moment nicht verstanden hat. Ich komme darauf zurück, was ich am Anfang gesagt hatte, der Nuntius ist eine Brücke. Er muss etwas bringen, damit es leicht zu den anderen kommt.“

Erzbischof Périsset wünscht sich für seine Arbeit:

„Dass ich bei anderen angenommen werde als das, was ich bin, also Gesandter des Papstes; und mit den Grenzen, die mir gegeben sind, dass ich nicht alles kann, aber dass ich als ein Freund oder Bruder angenommen werde. Das ist mein Wunsch, denn ohne das könnte ich auch keine Brücke werden.“

 
(deutschlandradio 23.12.2007 mc)








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