Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang
Huber, hat den Vatikan für seine starre Haltung in der Ökumene kritisiert. Die Entwicklungen
in Rom dürften das gute Miteinander der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland
nicht zerstören, warnte Huber in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Zugleich
bekräftigte er die Notwendigkeit eines offenen Dialogs mit den Muslimen und die Fortsetzung
des Reformprozesses in der Evangelischen Kirche. Huber verwies darauf, dass in Deutschland
zwischen katholischer und evangelischer Kirche eine Form des Vertrauens und der Zusammenarbeit
gewachsen sei, die man hüten und weiter entwickeln müsse. Zugleich müsse man sich
miteinander darum bemühen, „dass diese Atmosphäre nicht getrübt oder gar zerstört
wird durch Entwicklungen in Rom oder anderswo“, sagte Huber. Allerdings tragen
die Entwicklungen in Rom laut Huber auch dazu bei, dass die unterschiedlichen Profile
der beteiligten Kirchen heute stärker in Erscheinung treten als früher. „Wir müssen
deshalb selbstbewusst sagen, was wir in das ökumenische Miteinander einbringen. Aber
das wird der Ökumene am Ende sehr zugutekommen“, sagte Huber. Ausdrücklich lobte Huber
den Beitrag des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann,
zum guten ökumenischen Klima in Deutschland. (ap 22.12.2007 mg)