2007-12-21 14:33:08

Vatikan/Frankreich: Gemeinsam für den Frieden


RealAudioMP3 Im Nahen Osten ziehen der Heilige Stuhl und Frankreich an einem Strang. Das erklärte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy nach seinem Besuch bei Papst Benedikt am gestrigen Donnerstag.


Der Elysée-Palast hatte der Audienz im Vatikan große Bedeutung beigemessen. Sarkozy:
„Der Besuch ist wichtig, weil der Papst ein Staatschef ist; der Papst ist ein Religionsführer und ich fühle mich aus Tradition und im Herzen katholisch. Er ist eine weltweite geistliche Autorität, und für mich war dieses Treffen anders als mit anderen Staatschefs. … Er verkörpert eine Botschaft von Frieden, Hoffnung und Versöhnung. Die Welt von heute braucht das, denn sie ist geprägt von Trennung, Auseinandersetzung und Unverständnis.“
Wie das Vatikanstatement betonte auch Sarkozy selbst: Das Treffen sei „extrem herzlich“ gewesen.
„Er ist ein Mann großer Kultur und intelligent. Er liebt es zuzuhören und hat große Erfahrung. Mit ihm kann man offen reden.“
Eines der Hauptthemen während des gut 20-minütigen Gesprächs war die Situation im gesamten Nahen Osten. Sarkozy: „Wir haben im Detail über die Lage im Libanon gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass Frankreich bis zur letzten Sekunde alles tun werde, um dieses Wunder der Vielfalt im Libanon zu bewahren.“ Der Patriarch der maronitischen Kirche, Nasrallah Sfeir, spiele eine wichtige Rolle, so Frankreichs Präsident, „durch die christlichen Gemeinden ist die Stimme des Papstes in der ganzen Welt präsent, vor allem im Libanon, der viele Gläubige zählt“.
Im stets schwelenden Krisenherd Nahost verfolgen Frankreich und der Heilige Stuhl ähnliche Ziele, Sarkozy sagt: vor allem in der Palästinenserfrage. „Der Vatikan und Frankreich wollen Frieden, wir denken, dass jetzt der Moment gekommen ist, Frieden mit zwei Staaten zu schaffen: einem modernen Palästinenserstaat, demokratisch und existenzfähig, und einem Staat Israel, dessen Sicherheit garantiert ist.“
Der Papst sei mit den bei der Geberkonferenz in Paris beschlossenen Finanzhilfen sehr zufrieden, so Sarkozy: „Denn die Not lässt den Terrorismus wachsen. Wir haben aber auch über die Schwächen der Konferenz gesprochen, und der Papst hat seine Sorge zum Ausdruck gebracht, ob es weitere Konferenzen geben werde.“ Das habe er, Sarkozy, Benedikt bestätigt.

(rv 21.12.2007 bp)







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