2007-12-21 15:09:52

Slowenien: Post-kommunistisches Land an EU-Spitze


Zum ersten Mal in der Geschichte der Europäischen Union wird ein post-kommunistisches Land den EU-Vorsitz übernehmen. Dies sei ein positives Zeichen für die Zukunft Europas, sagte der ehemalige Metropolit von Ljubljana, Kardinal Franc Rodè. Das kleine Land könne nun beweisen, dass die „antireligiöse Vergangenheit des Kommunismus“ überwunden werden kann, so Rodè in einem italienischen Kirchenblatt. Ein erster Prüfstein werde die Kosovo-Frage sein, denn die Koordination des EU-Vorgehens sei jetzt Sloweniens Aufgabe. Schließlich gehe es nicht nur um die Teilung des Balkans, sondern die „potenzielle Spaltung der EU“, so Kardinal Rodè.
Rodè war seit 1997 Erzbischof von Ljubljana und damit slowenischer Metropolit. Er hatte sich in dieser Funktion mehrmals mit der von ihm als „laizistisch“ bezeichneten Regierung angelegt. Streitpunkte waren vor allem der in Slowenien untersagte Religionsunterricht in öffentlichen Schulen sowie die Rückgabe der von den Kommunisten enteigneten Kirchengüter.
Slowenien wird am 1. Januar 2008 für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen. Seit diesem Freitag gehört Slowenien auch zum Schengen-Raum. Damit sind die Grenzkontrollen zu Italien, Österreich und Ungarn gefallen.
(rv 21.12.2007 mg)








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