Der orthodoxe Patriarch von Jerusalem ist endlich von Israel anerkannt. Nach offiziellen
Angaben stimmte der Ministerrat am Sonntag in Jerusalem bei drei Gegenstimmen mehrheitlich
für die Anerkennung des Patriarchen, dessen Amtsvorgänger Irinaios I. 2005 abgesetzt
worden war. Nach geltendem Recht muss die Wahl des Patriarchen von der israelischen,
der jordanischen und der palästinensischen Regierung bestätigt werden. Theophilos
III. war vor den Obersten Gerichtshof Israels gezogen, um zwei Jahre nach seiner Wahl
seine Bestätigung durch die israelische Regierung durchzusetzen. Irinaios I. war
u.a. vorgeworfen worden, wertvolle Immobilien in der Altstadt von Jerusalem unter
ungeklärten Umständen an jüdische Investoren langfristig verpachtet zu haben. Patriarch
Theophilos III. erklärte kürzlich, israelische Regierungsfunktionäre hätten ihn zur
Unterschrift unter die umstrittenen Transaktionen seines Vorgängers nötigen wollen.
Das griechisch-orthodoxe Patriarchat ist der größte Grundbesitzer in Jerusalem; seine
mehr als 100.000 Gläubigen sind zum allergrößten Teil Araber, der hohe Klerus ist
aber überwiegend griechischer Herkunft. Viele öffentliche Gebäude in Jerusalem - auch
die Knesset - stehen auf Grundstücken, die dem Patriarchat gehören. (kathpress
17.12.2007 sk)