Jetzt mal ehrlich:
Kennen Sie Paulinus von Nola? Wirklich nicht? Dann ist das jetzt eine gute Gelegenheit,
ihn kennenzulernen: Benedikt XVI. hat nämlich seine Generalaudienz an diesem Mittwoch
diesem Heiligen des vierten und fünften Jahrhunderts gewidmet. Paulinus von Nola -
das war, wie Benedikt ausführte, ein Zeitgenosse und Freund des heiligen Augustinus. „Paulinus
entstammte einer vornehmen Familie aus Bordeaux und erhielt eine gute literarische
Ausbildung. Früh schlug er die politische Laufbahn ein und wurde Statthalter in Kampanien.
Dort wurde die Verehrung des Märtyrers Felix für ihn zu einem Schlüsselerlebnis auf
seinem Weg zu einem echt christlichen Leben. Paulinus begab sich zunächst in die Schule
des Ambrosius von Mailand, ehe er in seiner Heimat die Taufe empfing. Von mehreren
Heimsuchungen getroffen, beschlossen Paulinus und seine Frau Therasia, ihren Besitz
zugunsten der Bedürftigen zu verkaufen und in Nola ein mönchisches Leben in Armut,
Gebet und in der Betrachtung der Heiligen Schrift zu führen. Paulinus wurde Priester,
kümmerte sich um Arme und Pilger und sorgte auch für die Erweiterung und Ausgestaltung
des Heiligtums seines Schutzpatrons Felix. Um 409 wurde er schließlich zum Bischof
von Nola gewählt, wo er bis zu seinem Tod im Jahre 431 wirkte." Soviel zur
Biographie des Heiligen. Benedikt XVI. kam dann aber auch auf den geistlichen Aspekt
im Leben des hl. Paulinus: „Mit seiner Bekehrung zum Mönchstum hat Paulinus
sein Leben, besonders auch sein dichterisches Talent, ganz in den Dienst Christi gestellt.
Die von ihm überlieferten Dichtungen sind Gesänge des Glaubens und der Liebe und zeugen
ebenso wie sein umfangreiches Briefkorpus von einer gelebten, vom Wort Gottes durchtränkten
Theologie. Gerade in seinen Briefen, durch die er wichtigen Gestalten seiner Zeit
in geistlicher Freundschaft verbunden war, tritt die Kirche als Geheimnis der Einheit
und Gemeinschaft zutage. ... „Der Mensch ohne Christus ist Staub und Schatten“ (Carm.
X, 289), schreibt Paulinus von Nola in einem seiner Gedichte." Dieses Wort
des hl. Paulinus gab Benedikt XVI. an diesem Mittwoch den deutschsprachigen Pilgern
und Touristen mit auf den Weg. „Durch den Glauben und in der Gemeinschaft der
Kirche erfahren auch wir, daß Christus das Leben eines jeden von uns ist. Er ist die
Hoffnung, die nicht trügt, sondern heilt und rettet. Der Herr begleite uns alle mit
seiner Gnade und seiner Liebe." (rv 12.12.2007 sk)