2007-12-12 11:38:23

Spanien: Gegen neues Schulfach


Katholische Gruppen streiten weiter gegen ein neues Schulfach. Das in allen sozialistisch geleiteten Provinzen eingeführte Fach der „Staatsbürgerkunde“ ist aus Sicht mancher Katholiken ein Versuch, Kinder laizistisch zu beeinflussen. Das Oberste Gericht der Provinz Asturien in Nordspanien hat jetzt einigen Eltern recht gegeben, die ihren Kindern die Teilnahme am Unterricht in dem Pflichtfach aus Gewissensgründen untersagt haben. In Barcelona hat eine Gruppe von Familien eine „Gebetskette“ gegründet, um das Fach „Staatsbürgerkunde“ zu Fall zu bringen.
Das Thema könnte auch beim nächsten, kirchlichen Tag der Familie und des Lebens eine Rolle spielen. Er wird am 30. Dezember begangen. Die Bischöfe erhoffen sich von dem Tag „eine Stärkung der christlichen Familien in einer komplexen Gesellschaft, wo eine laizistische Kultur das Leben manchmal so organisieren will, als ob es Gott nicht gäbe“. Das sagt das Statement einer Bischofs-Kommission zum Familientag. Es beklagt eine „Schwächung der christlichen Identität“.
Ansonsten scheint sich aber das schwierige Verhältnis der Kirche zur sozialistischen Regierung Spaniens in letzter Zeit etwas zu entspannen. Die sozialistische Partei hat ursprüngliche Pläne, das Konkordat und die Subventionen für Kirchen auf den Prüfstand zu stellen, wieder aus seinem Wahlprogramm gestrichen. Die Regierung bemüht sich um gute Kontakte zum Vatikan; der neue Botschafter Spaniens beim Heiligen Stuhl ist ein katholischer Sozialist und - nach ersten Medieneinschätzung - ein versöhnlicher Mann.
(veritas, el pais u.a. 12.12.2007 sk)







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