Katholische Gruppen streiten weiter gegen ein neues Schulfach. Das in allen sozialistisch
geleiteten Provinzen eingeführte Fach der „Staatsbürgerkunde“ ist aus Sicht mancher
Katholiken ein Versuch, Kinder laizistisch zu beeinflussen. Das Oberste Gericht der
Provinz Asturien in Nordspanien hat jetzt einigen Eltern recht gegeben, die ihren
Kindern die Teilnahme am Unterricht in dem Pflichtfach aus Gewissensgründen untersagt
haben. In Barcelona hat eine Gruppe von Familien eine „Gebetskette“ gegründet, um
das Fach „Staatsbürgerkunde“ zu Fall zu bringen. Das Thema könnte auch beim nächsten,
kirchlichen Tag der Familie und des Lebens eine Rolle spielen. Er wird am 30. Dezember
begangen. Die Bischöfe erhoffen sich von dem Tag „eine Stärkung der christlichen Familien
in einer komplexen Gesellschaft, wo eine laizistische Kultur das Leben manchmal so
organisieren will, als ob es Gott nicht gäbe“. Das sagt das Statement einer Bischofs-Kommission
zum Familientag. Es beklagt eine „Schwächung der christlichen Identität“. Ansonsten
scheint sich aber das schwierige Verhältnis der Kirche zur sozialistischen Regierung
Spaniens in letzter Zeit etwas zu entspannen. Die sozialistische Partei hat ursprüngliche
Pläne, das Konkordat und die Subventionen für Kirchen auf den Prüfstand zu stellen,
wieder aus seinem Wahlprogramm gestrichen. Die Regierung bemüht sich um gute Kontakte
zum Vatikan; der neue Botschafter Spaniens beim Heiligen Stuhl ist ein katholischer
Sozialist und - nach ersten Medieneinschätzung - ein versöhnlicher Mann. (veritas,
el pais u.a. 12.12.2007 sk)