Mit ernsten Worten
hat Papst Benedikt dazu aufgerufen, die Adventszeit würdig für die innere Vorbereitung
auf Weihnachten zu nutzen. Johannes der Täufer, von dem das Evangelium dieses Sonntags
spricht, habe vor allem "vor der Scheinheiligkeit dessen gewarnt, der glaubt, er stehe
auf der richtigen Seite". Vor Gott könne sich keiner rühmen; ein Baum, der keine Frucht
bringe, werde umgehauen, so der Papst beim Angelus an diesem Sonntag mit einem Bibelzitat.
Wie
in seiner kürzlich veröffentlichten Enzyklika "Spe salvi" kam der Papst auch auf das
Jüngste Gericht zu sprechen. Heute, "mit unserem konkreten Benehmen in diesem Leben,
entscheiden wir über unser ewiges Schicksal", so der Papst. Und weiter: "Im Moment
des Todes werden wir daran gemessen, ob wir dem Kind in der armen Grotte von Betlehem
gleichen oder nicht. Dieses Kind ist das Maß, das Gott der Menschheit gegeben hat."
Zu oft, so beklagte Benedikt, werde das Weihnachtsfest und sein geistlicher
Gehalt "nur mit einer materialistischen Mentalität wahrgenommen". In diesem Umfeld
rufe uns auch heute der Täufer dazu auf, "dem Herrn den Weg zu bereiten ... in den
äußeren und inneren Wüsten von heute".
Auf deutsch sagte Benedikt:
"Frohen
Herzens begrüße ich an diesem zweiten Adventssonntag alle deutschsprachigen Pilger
und Besucher. „Bereitet dem Herrn den Weg!“, ruft uns Johannes der Täufer heute zu;
denn Christus will zu Weihnachten auch in unseren Herzen Wohnung nehmen. Die Liturgie
des Advents lädt uns immer wieder zur Umkehr ein. Besinnung, persönliches und gemeinschaftliches
Gebet sowie der Empfang des Bußsakraments sollen deshalb in diesen Wochen der Vorbereitung
auf Weihnachten einen festen Platz haben. Der Herr, der kommen wird, segne euch und
eure Familien."