Massive Kritik an radikalen Vertretern der Evolutionstheorie übt der Berliner Wissenschaftsjournalist
Benno Kirsch. Ihr „Anti-Kreationismus“ könne seine quasi-religiösen Strukturen nur
noch schwer verstecken, schreibt Kirsch in der Zeitschrift „Die politische Meinung“,
die die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Augustin bei Bonn herausgibt. Er
nennt den Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera (Kassel) und den ehemaligen Vorsitzenden
des Ausschusses für Kultur und Bildung in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates,
den französischen Sozialisten Guy Lengagne. Es sei überzogen, wenn Lengagnes Kommissionsbericht
den Kreationismus als Gefahr für Demokratie und Menschenrechte bezeichne, so Kirsch.
Die Maßlosigkeit von Kutscheras Vorgehen und in Lengagnes Report deuteten darauf hin,
dass nicht Kreationisten problematisch seien, sondern einige Befürworter der eigentlich
gut abgesicherten Evolutionstheorie. Indem sie die Theorie zu einer umfassenden Lehre
machten, gäben sie ihr einen unangemessen hohen Stellenwert als angebliche Garantin
für Freiheit und Fortschritt. Dass die Evolutionstheorie dogmatisch als Tatsache hingestellt
werde, verhindere ebenfalls eine kritische Diskussion. (idea 09.12.21007 sk)