2007-12-08 14:12:49

D: Marx für mehr Frauenpower


Deutschland: Marx für mehr Frauenpower
Mehr Einfluss von Frauen in der sozial- und entwicklungspolitischen Arbeit der Kirche wünscht sich der designierte Erzbischof von München Reinhard Marx. Die Kirche müsse sich selber immer wieder messen lassen an dem, was sie selber im eigenen Bereich tut, so Marx gegenüber dem Domradio in Köln: „Wichtig ist vor allem, dass wir erkennen: Die Frauen haben ein besonderes Potential einzubringen. Das erleben wir in der Entwicklungsproblematik. Wir diskutieren das im Grunde bei uns auch in der Frage der Erziehung, der Bildung. Wir sind da schon weitergekommen - aber ob wir da in der Kirche schon an dem Punkt sind, wo wir sein könnten was den Beitrag von Frauen angeht, da kann man sicher weiter dran arbeiten.”
Von der Kirche fordert Marx eine Vorreiterfunktion: „Ich finde besonders wichtig, dass wir jetzt schauen: Können wir mit den Ländern und den Kirchen vor Ort in der Dritten Welt so arbeiten, dass das Ziel auch erreicht wird. Wenn ich an manche Länder der Dritten Welt denke, ist das, was bei uns Selbstverständlichkeit ist - eine Frau als Vorsitzende des Pfarrgemeinderats oder Leiterin sozialer oder politischer Initiativen - für manche noch richtig fremd! Da müssen wir als Kirche voranschreiten und nicht hinterherhinken und dazu ermutigen, dass Frauen Verantwortung gerade in der Entwicklungsarbeit wahrnehmen.”
Marx äußerte sich gestern am Rande eines Kongress zum vierzigjährigen Bestehen der „Deutschen Kommission Justitia et Pax”, deren Vorsitzender Marx seit 1999 ist. Das Gremium ist ein „Runder Tisch” getragen von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee deutscher Katholiken (ZdK). Die Kommission war 1967 als Antwort auf die Enzyklika „Populorum Progressio” von Papst Paul VI. gegründet worden. Das Papstschreiben hatte die weltweite soziale Ungleichheit scharf kritisiert und von den Industriestaaten Solidarität und soziale Gerechtigkeit eingefordert. Zahlreiche katholische Bischofskonferenzen gründeten daraufhin Justitia-et-Pax-Kommissionen, die mittlerweile weltweit zusammenarbeiten.

(domradio 08.12.2007 mc)








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