Nach mehr als einem halben Jahr geheimer Verhandlungen sollen sich die Parteien des
Landes über die Modalitäten für die Wahlen im nächsten Jahr geeinigt haben. Das berichtet
die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Vermittelt habe die Abmachungen, deren genauer
Inhalt noch nicht bekannt sei, der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki. In Simbabwe,
das derzeit von Präsident Robert Mugabe diktatorisch geführt wird, finden nächstes
Jahr Parlaments- und Präsidentenwahlen statt. Mugabe will noch einmal antreten. Direkte
Gespräche zwischen der Regierungspartei und der Opposition, die vom Regime brutal
unterdrückt wird, wären ein Hoffnungszeichen für Simbabwe. An diesem Wochenende
will Mugabe im portugiesischen Lissabon an einem EU-Afrika-Gipfel teilnehmen. Aus
Protest gegen sein Kommen hat der britische Regierungschef Gordon Brown abgesagt.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel will zwar an dem Gipfel teilnehmen, Mugabes Menschenrechtsverletzungen
dabei aber offen ansprechen. Europäische und afrikanische Intellektuelle fordern
in einem gemeinsamen Brief, die „historische Chance“ des Gipfels von Lissabon zu nutzen.
Aus ihrer Sicht wäre es „politische Feigheit“, wenn die Staatsmänner (und -frauen)
aus Europa und Afrika nicht auch über die humanitären Katastrophen in Simbabwe und
im sudanesischen Darfur sprechen sollten. Der Brief ist u.a. von den Literatur-Nobelpreisträgern
Wole Soyinka, John Coetzee, Dario Fo und Günther Grass unterzeichnet. (faz 06.12.2007
sk)