Die Schweizer Bischöfe
sind besorgt über die Sterbehilfe-Debatte in ihrem Land. Deshalb erinnert die Bischofkonferenz
daran, „dass die Beihilfe zum Suizid niemals gerechtfertigt werden kann“. Das ließ
sie nach ihrer dreitägigen Vollversammlung in Saint-Maurice wissen. Die Sterbehilfe
in der Schweiz war in letzter Zeit mehrfach in die Kritik geraten. Besonders in die
Schlagzeilen geriet der Verein Dignitas, der auf einem Parkplatz im Kanton Zürich
zwei Deutschen zur Selbsttötung half.
Das Thema Sterbehilfe rühre an „Sinn
und Würde des menschlichen Lebens“; der „Umgang mit dem Sterben“ sei eine Kernfrage
„für das gesellschaftliche Zusammenleben und für die menschliche Qualität der Gesellschaft“,
so der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Kurt Koch, und fügt hinzu: „Wir
müssen eigentlich feststellen, dass die Politik in Deutschland auf diese Situation
in der Schweiz viel sensibler reagiert als unsere Politiker. Es ist eine derartige
Verwirrung entstanden, dass wir uns verpflichtet gefühlt haben, an unser Dokument
aus dem Jahre 2002 über das menschenwürdige Sterben zu erinnern, weil es darum geht,
dass der Mensch an der Hand eines anderen Menschen sterben können soll und nicht durch
die Hand eines anderen Menschen.“ Die Schweizer Bischöfe haben sich auch mit
dem Staat-Kirche-Verhältnis auseinandergesetzt; ein Thema, das in den vergangenen
Wochen in den Schlagzeilen stand, nachdem das Kantonsgericht Baselland einstimmig
entschieden hat, dass die Kirchgemeinde Röschenz den Priester Franz Sabo nicht entlassen
muss. „Das ist nicht eine Reaktion auf diese Ereignisse, die in den letzten
Wochen geschehen sind, sondern wir sind eigentlich seit Ende des letzten Jahres daran,
eine Arbeitstagung durchzuführen, die nun im November 2008 mit allen Mitgliedern der
Bischofskonferenz, Vertretern des Apostolischen Stuhls und mit Vertretern der Römisch-katholischen
Zentralkonferenz der Schweiz durchgeführt wird, weil es viele offene Fragen gibt,
die nun angegangen werden müssen.“ Ein weiterer Punkt, den die Bischöfe diskutierten,
betraf die Einzelbeichte. Es sei nicht neu, dass sich diese seit längerem in der Krise
befinde, sagte Koch. Mit einem Pastoralschreiben hofft die Schweizer Bischofskonferenz
nun „Impulse“ zu deren Erneuerung zu geben. Der Anstoss dazu sei nicht aus Rom gekommen,
betonte Bischof Kurt Koch. (rv/pm 06.12.2007 mg)