2007-12-05 11:43:50

D: Lockerung des Stammzellgesetzes


RealAudioMP3 Der Streit über die Stammzellenforschung geht in der CDU auch nach Ende des Parteitags in Hannover weiter. Die positive Abstimmung zur Reform des Stammzellengesetzes hat innerhalb der Partei herbe Kritik hervorgerufen. Auf dem Bundesparteitag in Hannover beschlossen die Delegierten, den Umgang mit embryonalen Stammzellen zu lockern und die Verschiebung des Stichtags für den Import solcher Zellen zu ermöglichen. Unsere Kollegen vom Domradio haben den Vorsitzenden der Jungen Union, Philipp Mißfelder, gefragt, ob wir hier vor einem ethischen Dammbruch stehen:

„Das hoffe ich nicht, dass dies ein Dammbruch ist, weil letztendlich die Entscheidung ja nicht auf einem Parteitag gefällt werden muss, sondern letzten Endes muss dies in der Bundestagsfraktion und dann im deutschen Bundestag beschlossen werden. Und dann ist es eben eine Gewissensentscheidung. Ich habe auf dem Parteitag dagegen gestimmt, also gegen die Meinung der Parteiführung in dem Zusammenhang und auch dafür gekämpft aber leider konnten wir uns nicht durchsetzen. Für mich ist das eine entscheidende Frage, wie wir gehen mit dem Leben umgehen sollten. Und ich glaube auch, dass man in der Stammzellenforschung den Rubikon nicht überschreiten darf.“

Mißfelder plädiert für einen bewussten Umgang mit Werte in der Gesellschaft. Werte seien nicht altmodisch, sondern heutzutage ein Bedürfnis gerade bei jungen Menschen.

„Ich bin der Meinung, der Mensch darf nicht alles machen und das vor allem aus ethischen Gründen heraus. Dies gilt besonders aufgrund seines katholischen Glaubens. Aber dauerhaft ist dies eine Gewissensentscheidung, die jeder einzelne Abgeordnete im Bundestag treffen muss. Wenn diese Entscheidung dann ansteht, werde ich im deutschen Bundestag jedenfalls meinem Gewissen folgen und werde dem nicht zustimmen können.“

Auch der Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung, Prälat Karl Jüsten, hat die Entscheidung zur Stammzellenforschung deutlich kritisiert. Der Parteitag habe es verpasst, eine eindeutige Position auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes zu beschließen.
(domradio 05.12.2007 ms)







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