Papst Benedikt XVI.
hat christlich inspirierte Hilfswerke dazu aufgerufen, dem moralischen Relativismus
unserer Tage entgegenzutreten und die Soziallehre der Kirche beherzt in die Gesellschaft
hineinzutragen. Bei einer Audienz für mehrere Nichtregierungsorganisationen kritisierte
der Papst eine um sich greifende „relativistische Logik“ in der Weltpolitik.
„Dieser
„relativistischen Logik“ zufolge bietet die Leugnung der Wahrheit über den Menschen
und seine Würde die einzige Garantie für ein friedliches Zusammenleben von Völkern.
Freilich hat dies in letzter Zeit zu einer Auffassung von Gesetz und Politik geführt,
in der eine Meinungsgleichheit zwischen Staaten zur einzigen echten Basis internationaler
Normen wird, obwohl so eine Meinungsgleichheit zwischen Staaten bisweilen von kurzfristigen
Interessen oder von ideologischem Druck gelenkt wird. Die bitteren Früchte dieser
relativistischen Logik sind traurigerweise offensichtlich: wir denken da zum Beispiel
an den Versuch, die Folgen bestimmter egoistischer Lebensstile als Menschenrecht darzustellen,
oder an eine selektive Verteidigung der Menschenrechte.“
Als Gegenmittel
empfiehlt Papst Benedikt einen „Geist der Solidarität“, der die nichtverhandelbaren
ethischen Prinzipien fördere. In einem solchen Geist führe „berechtigter Pluralismus“
nicht zu Spaltung und Konkurrenz, sondern zu größerer Wirksamkeit, sagte Benedikt
den Vertretern der Hilfswerke. (rv 01.12.2007 gs)