Die Kirche könnte in der akuten politischen Krise zwischen dem sozialistischen Staatschef
Evo Morales und der Opposition vermitteln. Das hat der frühere Staatschef und nunmehrige
Oppositionsführer Jorge Quiroga vorgeschlagen. Quiroga droht mit einem landesweiten
Aufstand. Er lehnt ebenso wie die Mehrzahl der regionalen Politiker die von Morales
angestrengte Verfassungsreform ab. In den sechs reichsten Provinzen Boliviens
fand am Mittwoch ein Generalstreik statt, um gegen eine möglich Annahme der Verfassung
in Abwesenheit der Oppositions-Abgeordneten zu protestieren. Die neue bolivianische
Verfassung soll u.a. – ähnlich wie jene in Venezuela – dem Präsidenten eine uneingeschränkte
Wiederwahl ermöglichen. Verfassungsrechtler sehen darin den ersten Schritt zu einer
Diktatur.