2007-11-29 15:09:38

Vatikan: Papst will mit Moslems reden


Der Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Islam tritt offenbar in eine neue, hoffnungsvolle Phase. Papst Benedikt XVI. hat an diesem Donnerstag auf den offenen Brief von 138 muslimischen Gelehrten vom 13. Oktober reagiert, in dem diese den christlichen Kirchen einen Dialog angeboten hatten.

Papst Benedikt dankt den Islam-Vertretern für diese Geste und für den „positiven Geist“, der aus ihrem Text spricht, heißt es in einem Schreiben von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone an Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal, der den Brief der Gelehrten an den Papst weitergeleitet hatte. „Ohne die Differenzen zwischen Christen und Moslems zu ignorieren oder sie zu unterschätzen, können und sollen wir auf das blicken, was uns eint, nämlich auf den Glauben an einen Gott, den Schöpfer und universellen Richter, der am Ende der Zeit jeden Menschen nach seinen oder ihren Taten beurteilen wird“, heißt es in dem englisch geschriebenen Dokument. Den Papst habe am Brief der islamischen Gelehrten „besonders beeindruckt“, dass sie vom zweifachen Gebot der Gottesliebe und der Nächstenliebe schrieben. Der gemeinsame Glaube daran, dass „das Leben jedes menschlichen Wesens heilig ist“, erlaube es beiden Religionen, einen Dialog zu führen. Vier Grundelemente benennt Papst Benedikt als Basis für diesen Dialog: „den Respekt für die Würde jeder Person, objektive Kenntnis über die Religion des anderen, das Teilen der religiösen Erfahrung und eine gemeinsame Verpflichtung, gegenseitigen Respekt und Toleranz in den jungen Generationen zu fördern“. Er sei zuversichtlich, dass eine gedeihliche Zusammenarbeit für Gerechtigkeit und Frieden möglich sei, sobald diese Grundlagen geschaffen seien.
Der Papst lud Ghazi bin Muhammad und eine vom Prinzen zu benennende Delegation von Unterzeichnern zu einem persönlichen Gespräch ein. Gleichzeitig schlug er ein vatikanisch-islamisches Arbeitstreffen vor. Daran könnten sich von vatikanischer Seite der päpstliche Dialograt, das päpstliche Institut für Islamwissenschaften und die Gregoriana-Universität beteiligen, heißt es in dem Schreiben. Die Details könne man später klären, „sollte dieser Vorschlag für Sie im Prinzip akzeptabel sein“, schließt der Brief an den Prinzen.
(rv 29.11.2007 gs)









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