2007-11-27 13:50:36

China/Europa: Wirtschaft oder Menschenrechte?


RealAudioMP3 China hat verärgert auf Treffen westlicher Politiker wie beispielsweise Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Dalai Lama reagiert. Nun wird Mitte Dezember der Dalai Lama Italien besuchen. Es sei keine Audienz mit dem Papst geplant und es habe auch nie eine offizielle Ankündigung gegeben, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Montag. Auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy dachte an den Dalai Lama. Bei seinem China-Besuch soll er sich für die kulturelle und religiöse Autonomie Tibets eingesetzt haben. Und sonst? Konnte Frankreichs Staatspräsident Milliardenaufträge für die heimische Wirtschaft verbuchen. Wirtschaft und Menschenrechte können eng miteinander verbunden sein, sagt der katholische Sozialethiker und Professor P. Wolfgang Ockenfels OP. Im Kölner Domradio kritisiert er Frankreichs Außenpolitik als kurzfristig.

„Man sollte schon geziemend darauf hinweisen, wie wichtig das ist und dass wir auch den Mut haben, dass zu kritisieren, was in China ebenfalls nicht hinnehmbar ist, nämlich die Unterdrückung vieler Menschen, die ihre Religionsfreiheit nicht praktizieren dürfen. Die drakonischen Strafen, die dort verhängt werden, die Zwangsarbeit, die Ein-Kind-Politik, die übrigens sehr starke sozial-politische Folgewirkungen haben wird. Die Chinesen werden irgendwann einmal im politischen Sinne eine Demokratie und damit verbunden eben auch die Menschenrechte entdecken und für notwendig erachten. Das gilt auch für eine produktive Wirtschaft.“

Man könne mit einem totalitären Regime auf Dauer nur gute Verhältnisse pflegen, wenn sich dort „elementare Menschenrechte“ durchsetzten, so Sozialethiker Ockenfels.

„Und das sollte auch die Vereinten Nationen sowie die Europäische Union bewegen. Da wir andauernd die Menschenrechte so groß schreiben und in allen möglichen Manifesten proklamieren und das allgemein abstrakt fordern. Wenn nun eine Bundeskanzlerin konkret sagt, dass wir es nicht so einfach hinnehmen können mit den Menschenrechten in China, dann ist das ein Zeichen des Mutes und eine Sache der Konsequenz.“

(rv/domardio 27.11.2007 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.