Clochards, Stadtstreicher
und Obdachlose sind häufig Opfer einer "ungerechten Sozialordnung". Das meint Vatikan-Erzbischof
Agostino Marchetto. Der Sekretär des Päpstlichen Migrantenrates eröffnete im Vatikan
eine Großkonferenz über die Seelsorge an Obdachlosen. Das Treffen soll den Kirchen-Verantwortlichen
den Blick schärfen auf die Menschen am Rand, so Marchetto.
"Wir müssen daran
denken, wie schwer es ist, die Welt des Obdachlosen auf simple, vorgefertigte Weise
zu erklären. Wir können natürlich leicht stereotype Begriffe verwenden wie Herumtreiber,
Clochard usw. - aber wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, welche komplexe Wirklichkeit
in jedem einzelnen Fall dahintersteckt. Die Obdachlosen sind alles mögliche, nur keine
homogene Gruppe. Aber es gibt bei ihnen "Werte" - Verhaltensweisen und Denkweisen,
die sie charakterisieren. Die Kirche hat immer versucht, vor allem in den Ärmsten
das Gesicht Christi zu erkennen. Sie muß auch heute denen entgegengehen, die auf der
Straße leben, ihnen Unterkunft geben, Essen und Kleidung. Und sie muß ihre Menschenwürde
erkennen und fördern. Auch Obdachlose haben ein Recht, am Leben der Menschheitsfamilie
vollständig und würdig teilzunehmen - und natürlich auch am kirchlichen Leben!" (rv
26.11.2007 sk)