Nahost: Auch Vatikan-Delegation in Annapolis mit am Tisch
In der US-Hafenstadt
Annapolis startet am Dienstag eine große Friedenskonferenz für den Nahen Osten - und
zwar im Beisein einer Vatikan-Delegation. Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa
ist Kustos des Heiligen Landes - er sagt über Annapolis: "Offen gesagt - hier
im Heiligen Land erwarten die Leute sich nicht viel von der Konferenz. Die Politiker
und Medien reden viel davon, aber die Leute interessieren sich nicht dafür, sie glauben
in der Regel, dass da keine abschließende Lösung herauskommt. Höchstens eine Basis
für einen künftigen, ernsthaften Dialog. Mir scheint wichtig, dass beide streitenden
Parteien sich gegenseitig anerkennen und nicht nur bei Prinzipienfragen stehenbleiben,
sondern die wirklich heißen Themen anpacken. Die Israelis sollten die Autonomiebehörde
anerkennen und Garantien geben, damit später einmal ein Palästinenser-Staat enstehen
kann; die Palästinenser sollten aufrichtig jeder Gewalt abschwören. Zumindest darüber
sollte man jetzt mal ernsthaft reden; und später wird man dann auch über den Status
von Jerusalem und die Rückkehr von Flüchtlingen sprechen müssen." (rv 26.11.2007
sk)