Bei Protesten und Auseinandersetzungen über eine neue Verfassung kommt es in Sucre
zu Toten und Verletzten. Nach offiziellen Angaben kamen bei den Unruhen bislang vier
Menschen ums Leben; mehrere Hundert wurden verletzt. Nach 15 Monaten Verhandlungszeit
war am Samstag die umstrittene neue Verfassung Boliviens in den Grundzügen angenommen
worden. 136 der anwesenden Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung stimmten
für den Text; allerdings waren 127 Mitglieder des Gremiums der Abstimmung fern geblieben
– die meisten von ihnen sind Vertreter der Opposition. Die bolivianischen Tieflandregionen
und die Opposition kündigen an, die neue Verfassung nicht zu akzeptieren. Sie sei
zwischen „Stiefeln des Militär und Gewehren“ verkündet worden und auf einem nicht
legalen Wege entstanden. Boliviens Bischöfe haben am Sonntag zu Frieden und Dialog
für die Stadt Sucre und für Bolivien aufgerufen. In ihrem Text heißt es: „Wir sollten
uns als Geschwister fühlen und gemeinsam die Zukunft planen! Den gewaltvoll aufeinander
treffenden Gruppen möchten wir sagen: das kann nicht der Weg der Zukunft für Bolivien
sein; die Verletzungen und das vergossene Blut säen Hass und werden uns weiter entzweien.“ (pm
26.11.2007 sk)