Die Kardinalswürde
für den chaldäischen Patriarchen ist dem Papst ein Herzensanliegen gewesen. Mit der
Berufung von Emmanuel III. Delly wollte er „spirituelle Nähe und Zuneigung“ zu den
Menschen im Irak zeigen. Benedikt wörtlich: „Wir wollen gemeinsam, verehrte liebe
Brüder, erneut die Solidarität der ganzen Kirche mit den Christen in jenem geliebten
Land ausdrücken, und wir rufen dazu auf, zum barmherzigen Gott zu beten um die Realisierung
der ersehnten Versöhnung und des Friedens für alle beteiligten Völker.“ Bagdads
Patriarch sah in seiner Kardinalswürde eine Ehre für das ganze Irakische Volk. Für
dieses Land werde er mit aller Kraft kämpfen - „bis auf den letzten Tropfen Blut“,
sagte Delly am Freitag vor Journalisten. Dabei mache er keinen Unterschied zwischen
Christen und anderen Irakern: „Das was im Irak den Christen geschieht, geschieht
auch unseren islamischen Mitbrüdern, das was unseren islamischen Brüdern geschieht,
geschieht auch den Christen. Wir leben seit 14 Jahrhunderten zusammen und haben eine
enge Beziehung. Ihr solltet also besser fragen: Wie geht es den Irakern, nicht wie
es den Christen geht. Es stimmt, die Christen leiden manchmal in höherem Maß, aber
das was passiert, gilt allen Irakern gleichermaßen. Eine Autobombe tötet nicht nur
Christen oder Moslems, sondern alle. Wenn es wieder Sicherheit gibt, werden viele
in ihre Häuser zurückkehren, einige Familien sind schon zurückgekehrt. Wir sind Kinder
der Hoffnung, wir müssen Optimisten sein.“ Mehrere Hundert Iraker haben die
Erhebung des Chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly zum Kardinal begeistert
gefeiert. Auf dem Petersplatz wehten irakische Fahnen, an der Zeremonie im Dom nahmen
die irakische Menschenrechtsministerin Wijdan Mikhail mit zahlreichen Parlamentariern
sowie mehrere muslimische Scheichs und schiitische Mullahs teil. (rv 24.11.2007
bp)