2007-11-24 15:07:52

Schweiz: Dignitasgründer will notfalls nach Straßburg


Dignitas-Gründer Ludwig Minelli will mit einem Sterbehilfe-Präzedenzfall in Deutschland notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen. „Ein Richterspruch aus Straßburg könnte dazu führen, dass rasch für ganz Europa eine einheitliche Lösung gefunden werden muss“, sagte Minelli in einem Interview mit der Zeitung „Bund“. Für Menschen, die in der Schweiz wohnen, sei das Recht auf Suizidhilfe praktisch gewährleistet. Sein Ziel sei es, diesem Menschenrecht globale Wirkung zu sichern. Daher biete Dignitas Deutschen einen begleiteten Freitod in der Schweiz, so Minelli weiter. Seine Sterbehilfeorganisation sei aber „nicht nur Dienstleister, sondern auch eine Kampforganisation“. Minelli verteidigte erneut sein Vorhaben, in Deutschland einen Präzedenzfall zu schaffen. Das geltende deutsche Recht verbiete Suizidhilfe nicht, aber es statuiere eine Pflicht, Menschen in Not zu helfen: Sobald ein Sterbewilliger ohnmächtig werde, müssten Anwesende alles tun, um ihn zu retten. Das habe zur Folge, so Minelli, dass man ein rasant tötendes Gift wählen und Sterbewillige in ihren letzten Minuten allein lassen müsse. „Eine menschenunwürdige Situation“, sagte der umstrittene Sterbehelfer.
(pm/ap 24.11.2007 bp)








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