Die zweite Enzyklika Papst Benedikt XVI. erscheint am kommenden Freitag. Das teilte
der vatikanische Pressesaal mit. Das päpstliche Rundschreiben trägt den Titel „Spe
salvi“ und beschäftigt sich mit dem Thema der Hoffnung. Zwei Kardinäle werden die
Enzyklika am Freitag im Auftrag des Papstes der Öffentlichkeit vorstellen: Georges
Marie Cottier, emeritierter päpstlicher Haustheologe, und Albert Vanhoye, emeritierter
Professor für das Neue Testament am päpstlichen Bibelinstitut. Das päpstliche Lehrschreiben
erscheint gleichzeitig auf Latein, Italienisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch,
Portugiesisch und Polnisch.
"Spe Salvi" - das ist ein Zitat aus dem Römerbrief
des Apostels Paulus: "In der Hoffnung sind wir gerettet." Dazu sagt der bekannte italienische
Theologe und Bischof Bruno Forte:
"Nachdem die großen Horizonte der ideologischen
Mythen verblasst sind, bietet die Hoffnung jetzt von neuem einen Sinn-Horizont. Ich
habe das Gefühl, dass uns der Papst mit diesem Motto "Gerettet durch Hoffnung" wieder
auf den so genannten eschatologischen Sinn des Christentums hinweisen will - das Versprechen
des Künftigen; das, was wir oft vergessen angesichts dessen, was heute und jetzt alles
so dringend zu tun ist. Die Eschatologie (also die so genannte Rede von den letzten
Dingen) rückt wieder ins Zentrum dessen, was das Menschenherz beschäftigt. Die Fragen
nach dem letzten Sinn, nach Leben und Tod, Gericht und ewigem Leben... das sind Themen,
die wir heute wiederentdecken, da die großen Ideologien untergegangen sind und mit
ihnen manche Hoffnung und mancher Sinn. Ich warte also auf die neue Enzyklika des
Papstes mit Freude und - das kann man hier wirklich sagen - mit Hoffnung!"