Für eine umfassende Gleichberechtigung plädiert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
Präsident Hans Joachim Meyer forderte zu Beginn der Herbstvollversammlung eine Familienpolitik,
mit der sowohl die Partnerschaft von Mann und Frau in der Ehe als auch die volle Gleichberechtigung
in der Gesellschaft realisiert werden können. Die Möglichkeiten der Kindererziehung
sollten ausgebaut werden, die Pläne der Union für ein so genanntes Betreuungsgeld
unterstütze er, so Meyer, 71 Jahre alt und selbst Vater dreier Kinder. „Wir
unterstützen den familienpolitischen Kurs der Bundesregierung, sagen aber ausdrücklich
hinzu: Es kann nicht darum gehen, eine einzige Art, Familie zu leben, zum gleichsam
verbindlichen oder dominierenden gesellschaftlichen Ideal zu machen. Wir brauchen
wirkliche Wahlfreiheit für beide Formen, und beide müssen unterstützt werden. Ich
halte es für einen großen Fehler zu sagen, die berufstätige Frau ist der begründungspflichtige
Sonderfall und entspricht nicht so recht dem katholischen Familienideal. Das halte
ich für einen völlig falschen Zungenschlag und für verhängnisvoll, auch für die Beziehung
zwischen der katholischen Kirche und vielen jungen Ehepaaren, insbesondere vielen
jungen Frauen und Müttern.“ Die Vollversammlung des Zentralkomitees ist die
Vertretung gewählter Laien aus den Diözesanräten und katholischen Verbänden Deutschlands,
weitere Mitglieder sind hinzugewählte Einzelpersönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft.
Die Delegierten tagen noch bis Samstag in Bad Godesberg. Auf der Tagesordnung stehen
außerdem Fragen zum Sozialstaat, die Europapolitik sowie die Vorbereitung des nächsten
Katholikentages. (pm/domradio 23.11.2007 bp)