Vatikan: "Mehr Laien, weniger Ordensleute an Schulen"
„Gemeinsam erziehen
in der katholischen Schule“ - so heißt eine neue Handreichung der vatikanischen Bildungskongregation.
Sie zielt auf das Personal an katholischen Schulen oder Lehreinrichtungen in aller
Welt und soll dazu beitragen, dass ihr katholischer Charakter nicht mit der Zeit verloren
geht. Denn - so hat man im Vatikan genau gezählt - weltweit und vor allem im Westen
unterrichten an katholischen Schulen immer weniger Priester bzw. Ordensleute und immer
mehr Laien. Angelo Vincenzo Zani ist Untersekretär im „Bildungsministerium” des Papstes
und nennt drei Beispiele aus Europa: „In Spanien ist allein in den letzten
fünf Jahren die Zahl von unterrichtenden oder leitenden Ordensleuten an katholischen
Schulen von guten zwölf auf knappe zehn Prozent gesunken; die Zahl der Laien dort
stieg derweil von guten 87 Prozent auf fast 90. Im Schuljahr 2006/2007 unterrichteten
übrigens nur halb soviel Männer wie Frauen. In Frankreich gibt es so gut wie gar keine
Ordensleute an unseren Schulen mehr - und dabei gehen immerhin fast 17 Prozent der
Schüler in Frankreich auf eine katholische Schule! In Italien besuchen etwa elf Prozent
aller Schulkinder eine unserer Einrichtungen - da geht die Zahl der Dozenten überhaupt
in den letzten Jahren zurück, aber besonders stark (nämlich 19 Prozent) ist der Rückgang
bei den Dozenten bzw. Lehrern, die Ordensleute sind.“ Andererseits sei diese
Tendenz keineswegs bedrohlich, wenn man richtig mit ihr umgeht, erklärt der vatikanische
Bildungsfachmann: „An unseren katholischen Schulen sinkt in den letzten Jahren
die Zahl der Ordensleute massiv, die Zahl der Lehrer, die Laien sind, nimmt deutlich
zu. Das ist keine Verarmung, sondern ein großes Potential für unsere Schulen. Wir
wollen mit unserem Dokument alle ermutigen, die beim großen Abenteuer christlicher
Erziehung mitmachen.” (rv) (rv 22.11.2007 sk)