Der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, hat „große Erwartungen“ für die
Zukunft Kubas. Man könne „nicht unbedingt sagen, dass die Bevölkerung momentan einen
Augenblick der Hoffnung für eine neue Politik hat“, sagte Ortega in einem Interview
mit der „Tagespost“. Aber Raúl Castro habe dazu aufgerufen, eine Diskussionskultur
zu entwickeln, um die Probleme des Landes zu erörtern. „Und das ist schon ein gutes
Zeichen“, so der Kardinal wörtlich. Man könne nicht alles auf einmal ändern. Christen
würden heute auf Kuba „nicht nur toleriert, sie werden auch respektiert“. Die Freiräume
für die Kirche seien immer größer geworden, „auch für praktizierende Katholiken“.
Papst Johannes Paul II. habe mit seiner Kuba-Reise, die sich im Januar zum zehnten
Mal jährt, „einen neuen Geist gebracht“; der Umgang der Kirche mit der Regierung sei
„seitdem viel pragmatischer geworden“. (pm/tagespost 22.11.2007 sk)