2007-11-21 14:19:39

UNO: AIDS-Zahlen gehen zurück - Was ist dran?


RealAudioMP3 Die UNO hat die AIDS-Zahlen nach unten korrigiert. 33 Millionen HIV-Positive soll es weltweit geben, das sind sieben Millionen weniger als bisher angenommen. Als Grund wird eine „verbesserte“ Datenbasis genannt. Trotzdem müssten die Zahlen mit Vorsicht genossen werden, meint Klemens Ochel vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg. Positives könne mittlerweile aus Afrika gemeldet werden, aber…

„Andere Länder verdrängen die Realität von HIV-AIDS. Wir sehen zum Beispiel in Vietnam eine Verdopplung in den letzten fünf Jahren, oder auch in China und neuerdings in Indonesien. Dort tun sich sowohl die Allgemeinbevölkerung, als auch die politisch Verantwortlichen noch sehr schwer. Maßnahmen zur AIDS-Ausbreitung laufen nur verzögert an. Die Ausgrenzung der Betroffenen ist noch sehr hoch; und dort sieht man die höchsten Zuwachsraten.“

AIDS wird immer mehr zu einer „Dritte-Welt-Krankheit“, weil es die nötigen Medikamente nur in den reichen Ländern gibt, so Ochl:

„Weltweit haben nur ein Fünftel der Betroffenen Zugang zu der Behandlung – wir könnten sehr vielen Eltern viele Lebensjahre schenken, um ihre Kinder zu erziehen. Das wäre wichtig angesichts eines Waisenproblems in Afrika von 15 Millionen Waisenkinder durch HIV-Aids.“

Viele wissen nicht, dass weltweit etwa ein Fünftel aller AIDS-Projekte in Trägerschaft der katholischen Kirche sind:

„Grad die katholische Kirche war sehr früh engagiert, hat sich um Betroffene gekümmert – vorurteilsfrei Behandlung und Versorgung angeboten. Es gab sehr früh ein breites Verständnis, dass HIV nicht nur ein Individuum betrifft, sondern die ganze Welt und die Gemeinschaft. Und das, was in offiziellen Dokumenten immer wieder als Schlüssel für den Erfolg angegeben wird, hat die katholische Kirche schon sehr früh praktiziert, nämlich die Versorgung mit der Vorbeugung zu verbinden. Das ist eigentlich eine sehr schöne Erfolgsgeschichte.”

(rv 21.11.2007 mc)







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