Vatikan-Erzbischof: "Wir unterstützen Kampf für Menschenrechte"
Mit Freude sieht der
Vatikan, dass eine Resolution gegen die Todesstrafe in der UNO eine wichtige Hürde
genommen hat und bald der Vollversammlung vorgelegt werden kann. Er wolle den Prozess
aufmerksam begleiten und helfen, wo er kann, sagte uns der Vatikan-Beobachter bei
den Vereinten Nationen in New York, Erzbischof Celestino Migliore. „Man muß
natürlich sehen, dass diese Resolution in ihrem Ziel begrenzt ist: Sie fordert ja
nicht die Abschaffung der Todesstrafe, sondern nur die Aussetzung ihrer Vollstreckung.
Aber auch das hat schon seine Kraft. Es geht hier um eine Erklärung des politischen
Willens, nicht um völkerrechtlich Bindendes, aber es schafft für die internationale
Gemeinschaft die Basis für eine Debatte und Initiativen, die bis zur endgültigen Abschaffung
der Todesstrafe reichen können.“ Der katholische Weltkatechismus schließt die
Todesstrafe als letztes Mittel nicht ausdrücklich aus; doch hohe Kirchenvertreter,
auch aus dem Vatikan, stellen sich immer wieder hinter Initiativen zur Abschaffung
der Todesstrafe. Erzbischof Migliore: „Jetzt muß der Text von der Kommission
in die Vollversammlung übergehen, und da scheinen sich mir keine großen Probleme für
die Resolution abzuzeichnen. Die wirkliche Frage betrifft den Eindruck, den diese
Resolution machen wird. Hier ist noch viel Sensibilisierungsarbeit in vielen Teilen
der Welt zu leisten.“ (rv 19.11.2007 sk)