2007-11-19 13:07:53

D: "Kinder armutsfest machen"


„Eine armutsfeste Existenzabsicherung von Kindern duldet keinen Aufschub.“ Das erklärte Caritas-Präsident Peter Neher zur Entscheidung der Koalition, die Erhöhung des Kindergeldes zu vertagen. Vordringlich sei eine bessere Absicherung armer Familien. „Kinder, die in Haushalten mit ALG II- und Sozialhilfebezug leben, können nicht auf eine Anpassung des Existenzminimums bis 2010 warten.“ Der bereits bestehende Kinderzuschlag sei jetzt dringend zu reformieren. Wörtlich sagte Neher: „Es muss sichergestellt sein, dass Bezieher von geringen Einkommen nicht allein wegen der Unterhaltsverpflichtungen für ihre Kinder von Arbeitslosengeld II abhängig werden.“ Das besondere Armutsrisiko von Familien mache auch eine sofortige Kindergelderhöhung erforderlich. Hierbei sei vorrangig die Situation von Mehrkindfamilien und Alleinerziehenden zu berücksichtigen. „Langfristig muss die Existenzabsicherung von Kindern über eine eigenständige Kindergrundsicherung angestrebt werden“, so Neher.
Derweil kündigte die Caritas im Bistum Münster an, dass sie sich künftig stärker als bisher politisch für arme Menschen einsetzen will. Neben der konkreten Hilfe für sozial Schwache will sie eine Debatte in der Gesellschaft anstoßen, die auch zu konkreten politischen Lösungen führen soll.
(pm / kna 19.11.2007 sk)







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