USA: Kardinal von Chicago Präsident der Bischofskonferenz
Kardinal Francis George, Erzbischof von Chicago, ist neuer Vorsitzender der US-Bischofskonferenz.
Er wurde am Dienstag auf der viertägigen Herbsttagung der Bischöfe in Baltimore mit
85 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Bischof William Skylstad (73) von Spokane
gewählt. Der 70-jährige George gilt als energische Führungspersönlichkeit und Hoffnungsträger
der Bischofskonferenz, die insgesamt rund 67 Millionen US-Katholiken repräsentiert. Die
US-Kirche hat in den vergangenen Jahren nach den Skandalen um sexuellen Missbrauch
an Einfluss in der US-Politik verloren. Auch George wurde mangelhafter Umgang mit
sexuellem Missbrauch durch einen Priester vorgeworfen. Im Frühjahr 2006 hatte die
Missbrauchsopfer-Organisation SNAP sogar seinen Rücktritt mit dem Vorwurf gefordert,
nicht energisch genug gegen einen belasteten Priester vorgegangen zu sein. Der Kardinal
entschuldigte sich mehrfach für sein Vorgehen. George wurde am 16. Januar 1937
geboren und 1990 zum Bischof geweiht. 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum
Kardinal. Vor seiner Berufung nach Chicago 1997 war er Erzbischof von Portland in
Oregon und Bischof von Yakima im Bundesstaat Washington. Als Generalvikar seines Ordens,
der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria, arbeitete George von 1974 bis 1986 in
Rom. Experten erwarten von ihm eine Stärkung und bessere Vernetzung der Institution. (kna
14.11.2007 mc)