Tschechien: Kardinal Vlk verurteilt Antisemitismus
Der Prager Erzbischof, Kardinal Miloslav Vlk, hat bei einer Gedenkkundgebung für die
Opfer der Novemberpogrome 1938 jegliche nazistischen und antisemitischen Haltungen
verurteilt. „Als katholischer Bischof" bekunde er sein „tiefes Bedauern" über den
Holocaust, „an dem leider auch einige christliche Völker beteiligt" gewesen seien,
so der Kardinal in seiner Ansprache bei der „Altneuschul", der ältesten in Betrieb
befindlichen Synagoge Europas. Mit seiner Teilnahme an der Kundgebung drücke er
seine „Solidarität in einer ernsten Gefahr aus, da einige Menschen die Ruchlosigkeit
des Holocaust leugnen oder bagatellisieren und sich sogar schamlos zu den Gedanken
bekennen, die ihn bewirkt haben", so Vlk. Er versicherte den Teilnehmern der Kundgebung,
dass „rassistische, neonazistische und antisemitische Einstellungen" von der katholischen
Kirche scharf verurteilt werden. Der Auftritt Kardinal Vlks fand in den tschechischen
Medien große Beachtung. (kathpress 14.11.2007 mc)