Benedikt XVI.: „Die Schrift nicht kennen heißt Christus nicht kennen“
Papst Benedikt hat
erneut zum Studium der Heiligen Schrift aufgerufen. Bei der Generalaudienz am Mittwoch
auf dem Petersplatz setzte er seine Katechese über den Heiligen Hieronymus fort. Dieser
Kirchenvater müsse als gläubiger Christ verstanden werden. Sein berühmter Satz „Die
Schrift nicht kennen, heißt Christus nicht kennen“ bringe dies treffend zum Ausdruck. Auf
deutsch sagte der Papst: „Der heilige Hieronymus hat mit der Bibel gelebt, sie
hat ihn gleichsam Tag und Nacht begleitet und er lädt die Gläubigen dazu ein, ihrerseits
mit der Bibel einen vertrauten Umgang zu pflegen. Sie ist das Instrument, durch das
Gott mit uns redet. Allerdings, so sagt er uns, damit man wirklich Gott hört und nicht
irgendwelche Wörter der Vergangenheit, ist es notwendig, zu beten; beten und in die
Schrift hineinzugehen und sich von ihr in das Gebet führen zu lassen. Nur so kann
man im Wort Gottes voranschreiten. Und es ist notwendig, sie im Mitglauben mit der
Kirche zu lesen, weil ja das Volk Gottes das lebendige Subjekt ist, aus dem die Schrift
gewachsen ist.“ Im Lesen der der Heiligen Schrift lerne der Christ auch, seinen
Herrn in Werken der Nächstenliebe zu erkennen: „Christus in den Armen zu kleiden,
in den Leidenden zu begegnen, in den Hungernden zu speisen und in den Heimatlosen
zu beherbergen.“ „Der Kirchenvater Hieronymus weiß und sagt uns: Das Wort Gottes
macht uns zu Menschen. Es erschließt uns die wahren Wege des Lebens und der Heiligkeit.
Der heilige Hieronymus mag uns allen ein Vorbild sein in seinem Ringen, das oft nicht
leicht war – er hatte ein schwieriges und wildes Temperament –, und uns ermutigen,
im beständigen Gebet, im Hören auf Gottes Wort, im Ringen mit Gottes Wort und mit
uns selbst den rechten Weg zu finden. Der Herr unseres Lebens schenke euch seinen
Frieden und geleite euch auf euren Wegen.“